Genau wie die Blaumeise gehört auch die Kohlmeise (lat. Parus major) zur Familie der Meisen (Paridae). Gleichzeitig ist sie die größte und häufigste Meisenart in Europa. Eigentlich stammt sie aus Laub- und Mischwäldern, doch inzwischen nutzt sie auch andere Lebensräume. Hauptsache es sind Nistmöglichkeiten vorhanden.
Daher ist die Kohlmeise einer der häufigsten Vögel im Garten und zwar das ganze Jahr, denn sie ist ein sogenannter Standvogel. Aufgrund ihrer typischen farbigen Zeichnung ist sie auch sehr leicht zu erkennen.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- ohne Rang: Passerida
- Familie: Meisen (Paridae)
- Gattung: Parus
- Art: Kohlmeise
Kohlmeise Steckbrief
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Name | Kohlmeise (Parus major) |
Aussehen | Eine kleine, gedrungene Vogelart mit blauem Rücken, gelbem Bauch und schwarzer Kopfplatte. Männchen und Weibchen sehen ähnlich aus, aber das Männchen hat eine etwas größere Kopfplatte. |
Größe | Körperlänge ca. 12 cm |
Gewicht | Durchschnittlich 12-20 g |
Verbreitung | Die Kohlmeise ist in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet. Sie kommt auch in Teilen von Nordamerika vor, wo sie eingeführt wurde. |
Lebensraum | Die Kohlmeise bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, einschließlich Laub- und Nadelwäldern, Parks, Gärten und städtischen Gebieten. |
Nahrung | Die Kohlmeise ernährt sich von Insekten, Samen, Nüssen und Beeren. |
Fortpflanzung | Die Kohlmeise brütet in Baumhöhlen und legt 6-10 Eier. Die Brutzeit beträgt etwa 14 Tage und die Jungen verlassen das Nest nach etwa 18-21 Tagen. |
Besonderheiten | Die Kohlmeise ist ein häufiger Besucher von Vogelhäuschen und kann sehr zutraulich werden. Sie ist auch dafür bekannt, Nistkästen zu verwenden, die von Menschen bereitgestellt werden. |
Aussehen und Merkmale der Kohlmeise
Die Kohlmeise gehört zu den bekanntesten und auch beliebtesten Vogelarten in heimischen Gärten. Dieser Vogel ist intelligent und anpassungsfähig und hält sich auch gern in menschlicher Nähe auf. Zudem ist sie mit ihrer bekannten Stimme kaum zu überhören.
Die Kohlmeisen verfügen über ein vielfältiges Repertoire an unterschiedlichen Gesangsmotiven und können sogar andere Meisenstimmen nachmachen. Am Gesang selbst sind die Meisen deshalb nicht immer so einfach zu bestimmen.
Die Kohlmeise ist einfach an dem glänzenden schwarzen Kopf und den weißen Wangen sowie einem schwarzen Kinnlatz erkennbar. Die Bauchseite der Meise ist gelb gefärbt und hat einen schwarzen und kräftigen Bauchstreifen. Der Rücken des Vogels ist olivgrün, über einem blaugrauen Flügel läuft eine deutlich zu sehende weiße Binde.
Bei den Geschlechtern der Kohlmeise gibt es einen Unterschied: Die Weibchen sind etwas blasser und auch matter gefärbt als die Männchen und der Streifen am Bauch ist bei den Kohlmeisen-Weibchen schmaler ausgebildet und häufig unterbrochen.
Lebensraum
Die Kohlmeise lebt vorrangig in Laub- und Mischwäldern, wenn genügend alte Bäume vorhanden sind, um das genügende Angebot an Nisthöhlen zu garantieren. Anders als man vielleicht vermuten würde, greift die Kohlmeise nicht gern auf Spechthöhlen zurück.
Die bevorzugte Waldzusammensetzung ist allerdings regional verschiedenen. So werden im westlichen Mitteleuropa häufiger Eichenwälder bevorzugt, während es im Osten dann eher die Nadelmischwälder sind. In Sibirien wiederum sind es dann wieder eher Weiden-, Birken- und Mischwälder.
Wegen der hohen Anpassungsfähigkeit ist die Kohlmeise auch in vielen anderen Lebensräumen mit einem alten Baumbestand oder auch künstlichen geschaffenen Nisthöhlen vertreten. Sie besiedelt gern auch Parks, Friedhöfe oder Gärten.
Nahrung und Nahrungserwerb
Um die hungrigen Schnäbel zu stopfen, müssen die Vogeleltern rasant im Einsatz sein. In den Spitzenzeiten kommen sie sogar im Minutentakt mit dem Futter an ihre Bruthöhle. Sie sammeln enorme Mengen an Blattläusen, Raupen oder auch Spinnen von Zweigen und Blättern, und leisten so nebenher einen großen Beitrag bei der biologischen und natürlichen Schädlingsbekämpfung.
In der kalten Jahreszeit ist die Kohlmeise sehr einfach in das Vogelhäuschen zu locken. Die Meisen-Arten bevorzugen hier hängendes Futter. Für die Fütterung der Vögel eignen sich Erdnussbruch, Fettfutter, Sonnenblumenkerne oder auch Mehlwürmer.
Brutverhalten bei der Kohlmeise
Kohlmeisen sind mit circa einem Jahr geschlechtsreif. Jene Balz und die Paarung der Meise beginnt meist in den Monaten März oder April. Nachdem sich die Männchen und Weibchen gefunden haben, untersuchen sie zusammen verschiedene Plätze für den Nistplatz.
Die Kohlmeisen gehören zu den sogenannten Höhlenbrütern, daher sind zweckmäßige Orte für ein Nest beispielsweise in Baumhöhlen, Briefkästen, Rindenspalten oder Nistkästen zu finden.
Sobald ein Kohlmeisenpaar den genauen Platz für ein Nest gefunden hat, sammelt es die Nestbaumaterialien wie Grashalme, Wurzeln, Flechten und auch Kiefernnadeln und beginnt dann mit dem Bau des Nestes. Der Großteil dieser Arbeit wird hierbei vom Weibchen übernommen.
Am Ende ist das Nest mit den weichen Materialien wie Moos, Tierhaaren und Federn sehr gut ausgepolstert.
Das Weibchen legt im März, zu Beginn der Zeit der Brut, etwa 6 bis 12 rundlich ovale Eier mit rötlichen Punkten in das gebaute Nest. Hier bei uns in Mitteleuropa beträgt die Brutzeit meist zwischen 12 und 15 Tagen. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel für 17 bis 20 Tagen im Nest, wo sie von beiden Elternvögeln gefüttert werden. Allerdings leistet das Weibchen hierbei den deutlich größeren Anteil der Arbeit.
Nachdem die Jungen das Nest schließlich verlassen haben, werden sie noch bis zu 10 Tage gefüttert, bis sie wirklich selbständig sind.
Welche Feinde hat die Kohlmeise?
Die Kohlmeise hat mehrere natürliche Feinde, darunter Greifvögel wie Sperber und Habicht, die Kohlmeisen als Beute betrachten. Auch Marder, Fuchs, Eule und Rabenvögel wie Elster oder Eichelhäher können Kohlmeisen angreifen und Eier oder Jungvögel aus den Nestern stehlen.
Auch Krankheiten wie das Vogelgrippevirus oder Parasiten wie Milben oder Läuse können die Kohlmeise bedrohen.
In städtischen Gebieten kann auch der Straßenverkehr eine Gefahr darstellen, da viele Kohlmeisen auf der Suche nach Nahrung oder einem geeigneten Nistplatz die Straßen überqueren und dabei von Autos erfasst werden können.