Die Ringeltaube (lat. Columba palumbus) gehört, wie man wohl vermuten muss, zur Familie der Tauben. In Mitteleuropa ist sie sogar die größte Taubenart. Sie ist in weiten Teilen Europas zu finden und auch in unseren Gärten, Parks und Städten allgemein zahlreich vertreten.
Die Ringeltaube ist, je nach Region, entweder Standvogel, Teilzieher oder Kurzstreckenzieher. Überwintert wird vorwiegend in West- und Südwesteuropa.
Ringeltauben Steckbrief
Merkmal | Beschreibung |
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Name | Ringeltaube |
Wissenschaftlicher Name | Columba palumbus |
Klasse | Vögel |
Ordnung | Taubenvögel |
Familie | Tauben |
Verbreitung | Europa, Nordafrika, Asien (teilweise) |
Lebensraum | Wälder, Parkanlagen, Gärten, landwirtschaftliche Flächen |
Größe | Durchschnittlich 40-42 cm |
Gewicht | Durchschnittlich 300-500 g |
Flügelspannweite | Ca. 75-80 cm |
Aussehen | Grauer Körper mit weißem Bauch, auffälliger weißer Halsfleck |
Nahrung | Samen, Beeren, Früchte, Getreide |
Fortpflanzung | Monogam, Nestbau in Bäumen, 2 Bruten pro Jahr |
Eiablage | 2 Eier pro Brut |
Brutdauer | Ca. 17-19 Tage |
Lebenserwartung | Durchschnittlich 4-5 Jahre, kann bis zu 16 Jahre alt werden |
Zugverhalten | Teilweise Zugvogel, Winterflucht in mildere Regionen |
Besonderheiten | Gut anpassungsfähig an städtische Umgebungen |
Systematik
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
- Familie: Tauben (Columbidae)
- Gattung: Feldtauben (Columba)
- Art: Ringeltaube
Aussehen und Merkmale der Ringeltaube
Schaut man sich die kräftig gebauten Ringeltauben an, dann fällt sofort der, im Verhältnis, relativ kleine Kopf auf. Ringeltauben kommen durchschnittlich auf eine Körperlänge zwischen 38 und 43 cm. Die Spannweite der Flügel beträgt in der Regel zwischen 68 und 77 cm.
Die Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen sind dabei nicht so groß, obwohl man sagen muss, dass die Männchen ein klein wenig größer sind.
Das Gewicht einer Ringeltaube ist nicht nur vom Geschlecht abhängig, sondern auch von der Jahreszeit. Im Schnitt bringen sie zwischen 480 und 540 g auf die Waage. Im Herbst/Winter sind die Ringeltauben durch die Fettdepots am schwersten.
Was die Färbung der Ringeltauben angeht, sind sie an der Oberseite des Rumpfes blaugrau gefärbt. Die Schultern und der vordere Rücken sind dagegen meist graubraun bis schiefergrau. Die Unterseite ist heller, bis auf den Kropf- und Brustbereich. Hier sind sie gräulich weinrot gefärbt.
Am Hals haben die Ringeltauben auffällig weiße Flecken mit farbigen Bändern oben und unten.
Lebensraum
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Ringeltaube in weiten Teilen Europas zu finden. Sie brüten sogar in einigen Teilen Nordafrikas und Asiens. Ringeltauben bevorzugen waldige Gebiete aber auch Parks, Gärten und Friedhöfe. Selbst in den Stadtzentren sind sie inzwischen zahlreich vertreten.
Die Brutplätze sollten sich in der Nähe von Nahrungsgebieten befinden. Ideal sind hier landwirtschaftlich genutzte Flächen und Äcker.
Nahrung und Nahrungserwerb
Ringeltauben ernähren sich fast ausschließlich pflanzlich. Dabei wird die Nahrung sowohl auf dem Boden, als auch auf Bäumen oder Sträuchern gesucht. Sie ernähren sich in erster Linie von Getreidesamen, Eicheln oder Bucheckern.
Aber auch Beeren, Früchte, Knospen und Blüten stehen auf dem Speiseplan. In den Städten besteht die Nahrung zum großen Teil auch aus Brot und anderen Backwaren.
Hin und wieder wird auch auf tierische Nahrung zurück gegriffen. Hier werden dann vor allem Schildläuse und Schmetterlingsraupen und -puppen gefressen. Hin und wieder auch Regenwürmer oder Insekten.
Brutverhalten bei Ringeltauben
Ringeltauben leben in einer monogamen Beziehung für die Brutsaison. Bei Exemplaren, die auch den Winter im Brutgebiet verbringen, kann es sogar zu dauerhaften Bindungen kommen. Das Revier wird von den Männchen ausgesucht und auch verteidigt.
Allerdings kann, durch die hohe Siedlungsdichte, in manchen Fällen auch nur der Baum auf dem sich das Nest befindet, als Revier betrachtet werden.
Während das Männchen verschiedene Plätze für das Nest anbietet, entscheidet letztendlich das Weibchen über den tatsächlichen Platz für das Nest. In natürlicher Umgebung werden die Nester bevorzugt in Bäumen oder großen Sträuchern gebaut. Sichtschutz hat hierbei die oberste Priorität.
In Städten bauen die Ringeltauben ihre Nester auch an Vorsprüngen und in Nischen an Gebäuden.
Männchen und Weibchen teilen sich den Nestbau. Während das Männchen Zweige heranschafft, werden diese vom Weibchen dann verbaut. Meist werden 6 bis 13 Tage für den Nestbau benötigt. Hin und wieder geht es aber auch deutlich schneller.
Während die Eiablage normalerweise erst im April oder Mai erfolgt, wurde sie in Mitteleuropa bereits ab Ende Februar nachgewiesen. Häufig wird auch zweimal pro Jahr gebrütet. In seltenen Fällen kann es auch zu drei Bruten pro Jahr kommen.
In den meisten Fällen legt das Weibchen zwei Eier. Hin und wieder wird auch nur ein Ei gelegt. Zwischen 16 und 17 Tagen werden die Eier nun bebrütet, ehe die Jungvögel schlüpfen. Nach spätestens 35 Tagen ist der Nachwuchs dann voll flugfähig, wird aber meist noch bis zum 40. Tag von den Eltern gefüttert.
Hat die Ringeltaube Feinde?
Ja, die Ringeltaube hat verschiedene natürliche Feinde. Zu ihren Hauptfeinden gehören:
- Greifvögel: Raubvögel wie der Habicht (Accipiter gentilis), der Sperber (Accipiter nisus) und der Wanderfalke (Falco peregrinus) sind wichtige Feinde der Ringeltaube. Sie nutzen ihre schnellen Flugfähigkeiten, um die Tauben aus der Luft anzugreifen.
- Raubtiere: Bestimmte Säugetiere wie Füchse, Marder und Katzen können Jagd auf Ringeltauben machen, insbesondere wenn sie sich in Bodennähe aufhalten.
- Menschliche Jäger: In einigen Ländern werden Ringeltauben auch von Jägern bejagt. In solchen Fällen stellen Menschen eine Bedrohung für die Population dar.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Ringeltaube aufgrund ihrer Fähigkeit, sich gut an städtische Umgebungen anzupassen, oft von ihren natürlichen Feinden profitiert, da diese in städtischen Gebieten weniger präsent sind. Dennoch sind sie in ländlichen Gebieten, insbesondere während der Brutzeit, gefährdet.