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Purpurreiher – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Es gibt eine faszinierende Vogelart, die Du vielleicht noch nicht kennst: den Purpurreiher (Ardea purpurea). In diesem Artikel möchte ich Dir die Welt dieses einzigartigen Vogels ein Stück näherbringen. Der Purpurreiher beeindruckt nicht nur durch sein auffälliges Aussehen mit wunderschönen, purpurfarbenen Federn, sondern auch durch sein interessantes Verhalten und Lebensweise.

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie der Purpurreiher lebt, wo er brütet und was ihn so besonders macht? Genau das möchte ich Dir in den folgenden Abschnitten zeigen! Von seiner eleganten Erscheinung über sein geschicktes Jagdverhalten bis hin zu seinem faszinierenden Brutverhalten – dieser Artikel bietet Dir umfassende Einblicke in das Leben dieses außergewöhnlichen Vogels.

Lies weiter und entdecke die Geheimnisse des Purpurreihers. Ich bin sicher, Du wirst genauso begeistert sein wie ich und vielleicht sogar das nächste Mal mit einem ganz neuen Blick die Natur erkunden. Also, los geht’s – lass uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen!

Systematik

Aussehen und Merkmale des Purpurreiher

Aussehen und Merkmale des Purpurreiher
Bild von Annick Vanblaere

Mit einer beeindruckenden Körperlänge von 70 bis 90 Zentimetern und einer Spannweite von 107 bis 143 Zentimetern ist der Purpurreiher zwar kleiner als der bekannte Graureiher, hebt sich jedoch durch seine charakteristische Färbung und seine längeren, gespreizten Zehen von diesem ab. Was sofort ins Auge fällt, sind die kräftig rotbraunen Seiten von Kopf und Hals, die von markanten schwarzen Längsstreifen durchzogen sind.

Seine Beine und der dünnere, weniger dolchartige Schnabel sind in einem matten Gelb gehalten, wobei der Schnabelfirst dunkel ist und die Basis des Oberschnabels in einem helleren Ton erscheint. Der Übergang vom Kopf zum Schnabel ist flacher und der kleinere Kopf verleiht dem Purpurreiher ein unverwechselbares Profil.

Die Oberseite des Rumpfes des Purpurreihers ist dunkelgrau, während die Flügeldecken, besonders bei den Männchen, eine faszinierende braunviolette Tönung aufweisen. Junge Purpurreiher im ersten Winter haben eine ockerbraune Oberseite, Hals und Kopf, mit undeutlichen dunklen Längsstreifen am Hals und durch dunkle Federzentren gesprenkelte Oberseiten. Im ersten Sommer beginnen sie, den Altvögeln zu ähneln, obwohl die Flügeldecken noch gescheckt bleiben.

Im Flug ist der Hals des Purpurreihers s-förmig gekrümmt, und seine Schlagfrequenz ist höher als die des Graureihers. Diese Eigenschaften machen den Purpurreiher zu einem faszinierenden Beobachtungsobjekt in der Natur.

Lebensweise des Purpurreihers

Purpurreiher im Flug
Foto von Jordi Rubies

Der Purpurreiher bevorzugt Fische als Hauptnahrungsquelle, besonders solche mit einer Länge von zehn bis zwanzig Zentimetern. Neben Fischen frisst er aber auch Insekten und deren Larven. Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger, Vögel, Crustaceen und Mollusken gehören ebenfalls, wenn auch in geringerem Maße, zu seinem Speiseplan. Er braucht täglich etwa 200 Gramm Nahrung, was Du dir leicht merken kannst.

Die besten Zeiten, um einen Purpurreiher auf Nahrungssuche zu beobachten, sind morgens und abends. Anders als der Graureiher, hält sich der Purpurreiher lieber versteckt, was das Auffinden seiner Brutplätze zu einer Herausforderung machen kann.

Beim Sexualverhalten ähneln sie den Graureihern sehr. Purpurreiher werden oft schon im ersten Lebensjahr geschlechtsreif und gehen monogame Saisonehen ein. Ihr Nest bauen sie meist 0,8 bis 2,3 Meter über festem Boden oder 0,5 bis 1,6 Meter über dem Wasser. Purpurreiher brüten in Kolonien, wobei die Nester meist 5 bis 20 Meter voneinander entfernt sind. Beide Elternteile beteiligen sich am Nestbau.

In Mitteleuropa beginnt die Brutzeit ab Ende April und dauert bis Anfang Juli. Ein Gelege besteht normalerweise aus vier bis fünf langovalen, blaugrünen Eiern. Die Brutdauer beträgt 26 Tage und beide Elternvögel helfen beim Brüten. Die Jungen werden mindestens zehn Tage lang gehudert und sind mit 15 bis 20 Tagen schon im Schilf aktiv. Zehn Tage später sind sie dann selbstständig.

Verbreitung und Lebensraum

Purpurreiher im natürlichen Lebensraum
Foto von Mosharraf Hossain

Der Purpurreiher ist weit verbreitet. Du findest ihn in Nordwest-, Zentral- und Südafrika, auf Madagaskar und überall im Süden Europas. Er lebt auch in weiten Teilen Asiens, von Pakistan bis zu den Philippinen und sogar im südöstlichen Russland.

In Europa gibt es lokale Brutpopulationen in Ländern wie den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Süddeutschland, Österreich, Italien und auf der Balkanhalbinsel. Auch in Griechenland, Ungarn, Rumänien und Bulgarien ist er anzutreffen, ebenso wie in Südpolen bis zum Schwarzen Meer.

Der Purpurreiher bevorzugt große Schilfbestände zum Brüten und zur Nahrungssuche. Dank seiner langen Zehen kann er Schilfhalme mühelos umgreifen und darin sicher verweilen. Manchmal nistet er auch in Büschen.

Er ist ein echter Zugvogel und legt oftmals weite Strecken zurück. In Mitteleuropa beginnt seine Reise nach Süden etwa im August und ist im Oktober abgeschlossen. Einige Nachzügler lassen sich jedoch noch bis Dezember in den Brutgebieten blicken. Er überwintert hauptsächlich in den Steppen West-, Ost- und Südafrikas. Einige bleiben jedoch auch in Süd- und Südosteuropa oder in Ägypten.

Die Sahelzone Westafrikas ist eines der wichtigsten Überwinterungsgebiete, wo sich Purpurreiher aus ganz Europa sammeln. In diesen Gegenden halten sie sich oft nahe der Küste auf. Ab März kehren sie dann wieder nach Europa zurück, sodass sie im Mai ihre Brutgebiete erreicht haben.

Feinde des Purpurreihers

Der Purpurreiher hat in der Natur mehrere Feinde, die ihm das Leben schwer machen können. Dazu gehören Raubvögel wie der Habicht und der Wanderfalke, die ihn direkt angreifen. Auch Säugetiere wie Füchse und Waschbären stellen eine Bedrohung dar, denn sie plündern nicht selten die Nester und machen sich über die Eier oder Küken her.

Ein weiterer großer Feind des Purpurreihers ist der Mensch, insbesondere durch die Zerstörung seiner Lebensräume. Schilfgebiete werden oft trockengelegt oder für die Landwirtschaft umgewandelt, was dem Purpurreiher wichtigen Brut- und Jagdraum nimmt. Umweltverschmutzung und illegale Jagd setzen ihm zusätzlich zu.

Vor allem junge Reiher sind gefährdet, da sie noch unerfahren sind und somit leichter Beute für Raubtiere werden. Erwachsene Reiher haben zwar mehr Erfahrung in der Verteidigung, sind aber ebenso nicht völlig sicher vor ihren natürlichen Feinden.

Um ihren Fortbestand zu sichern, haben Purpurreiher erstaunliche Anpassungen entwickelt. Sie sind Meister der Tarnung und verschmelzen durch ihre Färbung perfekt mit dem Schilf. Zudem bauen sie ihre Nester oft an schwer zugänglichen Stellen, um die Gefahr durch Fressfeinde zu minimieren.

Diese Strategien helfen dem Purpurreiher, trotz seiner zahlreichen Feinde zu überleben und weiterhin durch die Schilflandschaften zu stolzieren.

Bei den Purpurreihern mit Chris Kaula

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