Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica) – Aussehen, Lebensweise, Brutverhalten

Dirk Löbe AvatarbildVeröffentlicht von

Die Pfuhlschnepfe, wissenschaftlich Limosa lapponica, ist ein faszinierender Vogel, der durch sein auffälliges Aussehen und seine beeindruckenden Zugstrecken besticht. Ihr markantes, leicht aufgeworfenes Gefieder und ihr langer Schnabel machen sie unverwechselbar. Doch nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Lebensweise und ihr außergewöhnliches Brutverhalten machen die Pfuhlschnepfe zu einem spannenden Thema für Naturfreunde und Vogelliebhaber.

In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über die Pfuhlschnepfe. Wir beleuchten ihre verschiedenen Lebensräume und ihre beeindruckenden Zugstrecken, die sie Jahr für Jahr zurücklegt. Außerdem werfen wir einen Blick auf ihr Brutverhalten und wie sie sich an die extremen Bedingungen ihrer Brutgebiete anpasst.

Bleib dran und tauche mit uns ein in die Welt der Pfuhlschnepfe. Erfahre mehr über ihre faszinierende Lebensweise und warum dieser Vogel zu den wahren Meistern des Langstreckenflugs gehört. Lass dich von der Pfuhlschnepfe begeistern und lerne, warum sie für Ornithologen und Naturliebhaber gleichermaßen interessant ist.

Systematik

Aussehen und Merkmale der Pfuhlschnepfe

Pfuhlschnepfe Aussehen und Merkmale
Foto von Knud Erik Vinding

Die Pfuhlschnepfe ist ein mittelgroßer Watvogel, der eine Körperlänge von 37 bis 41 Zentimetern erreicht. Ihr Gewicht variiert zwischen 230 und 360 Gramm. Besonders auffällig ist ihr langer, leicht aufgeworfener Schnabel, der zwischen 7 und 11 Zentimeter misst und perfekt an das Graben im Boden angepasst ist.

Im Prachtkleid zeigen die Männchen ein intensives Rostrot, das vom Bauch bis zum Hals reicht. Die Weibchen sind ebenfalls rotbraun gefärbt, jedoch etwas blasser. Außerhalb der Brutzeit tragen beide Geschlechter ein unscheinbareres, blass hellbraunes Schlichtkleid, das sie gut tarnt.

Ein weiteres Merkmal der Pfuhlschnepfe sind ihre relativ kurzen Beine, die sie von der ähnlichen Uferschnepfe unterscheiden. Die Beine und der Schnabel sind dunkel gefärbt, was einen markanten Kontrast zum helleren Körper darstellt. Die Flügelspannweite der Pfuhlschnepfe beträgt etwa 70 bis 80 Zentimeter, was ihr ermöglicht, große Strecken im Flug zurückzulegen.

Die Jungvögel sind anfangs mit einem braun gesprenkelten Gefieder versehen, das ihnen eine gute Tarnung im Nest und der Umgebung bietet. Insgesamt zeichnet sich die Pfuhlschnepfe durch eine anmutige Erscheinung aus, die sie von anderen Watvögeln abhebt.

Verbreitung

Die Pfuhlschnepfe brütet in der arktischen Tundra von Lappland bis Westalaska. Wichtige Brutgebiete sind Fennoskandinavien, die Kanin-Halbinsel und Alaska. Während des Zuges sind sie in großen Scharen im Wattenmeer zu beobachten, wo sie zwischen Juli und Oktober sowie März und Mai rasten.

Ihre Winterquartiere liegen an den Küsten Westeuropas, Afrikas und sogar in Neuseeland.

Zugverhalten

Pfuhlschnepfen sind Langstreckenzieher und legen immense Distanzen zurück. Ein Weltrekord wurde von einem Jungvogel aufgestellt, der 13.560 Kilometer nonstop von Alaska nach Tasmanien flog. Im Frühjahr kehren sie über Zwischenstopps im Gelben Meer und Japan in ihre Brutgebiete zurück.

Lebensraum

In der Brutzeit bevorzugen Pfuhlschnepfen moorige und sumpfige Gebiete in der Tundra, oft nahe der Baumgrenze. Außerhalb der Brutzeit sind sie an feinsandigen Küsten, Flussmündungen und Meeresbuchten zu finden. Sie meiden weitgehend das Binnenland.

Lebensweise

Pfuhlschnepfe auf Baumstumpf
Image by tonveldhuizen

Pfuhlschnepfen sind bei der Nahrungssuche stark von den Gezeiten abhängig und auch nachts aktiv. Sie ernähren sich von Würmern, Krabben und anderen kleinen Meerestieren. Die Geschlechtsreife erreichen sie nach zwei bis drei Jahren.

Das Nest ist eine flache Mulde, und das Gelege umfasst drei bis vier Eier. Beide Elternvögel beteiligen sich an der Bebrütung, die 20 bis 21 Tage dauert.

Brutverhalten

Die Brutgebiete der Pfuhlschnepfen befinden sich in den arktischen Tundren. Dort bauen sie ihre Nester in flachen Mulden und legen drei bis vier Eier. Die Brutzeit beträgt etwa 20 bis 21 Tage, und beide Elternteile sind an der Brut beteiligt.

Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen, um mit den Eltern nach Nahrung zu suchen.

Bestandsentwicklung

Die Pfuhlschnepfe ist weltweit bedroht und steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten. Der Klimawandel und Lebensraumverlust tragen zur Gefährdung bei. Prognosen zufolge könnte ihr europäisches Verbreitungsgebiet bis Ende des 21. Jahrhunderts um 75 Prozent schrumpfen.

Fazit

Die Pfuhlschnepfe ist ein bemerkenswerter Vogel, dessen Lebensweise und Zugverhalten beeindruckend sind. Trotz ihrer Bedrohung durch Klimawandel und Lebensraumverlust bietet ihr faszinierendes Verhalten zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten für Ornithologen und Naturfreunde.

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