Der lateinische Name der Trauermeise oder auch Balkanmeise ist Poecile lugubris, und wie ihr Name schon vermuten lässt, gehört sie zu den Meisen. Vielen wird die Trauermeise wahrscheinlich weniger bekannt sein, da sie in unserer Region selten bis gar nicht vorkommt.
Sie ist natürlich mit den Blaumeisen und den Kohlmeisen verwandt, die in unseren Gärten ja quasi Dauergäste sind.
Systematik
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Unterordnung: Singvögel (Passeri)
- ohne Rang: Passerida
- Familie: Meisen (Paridae)
- Gattung: Poecile
- Art: Trauermeise
Wie sieht eine Trauermeise aus?
Die Trauermeise wird auch als Balkanmeise bezeichnet und ähnelt sehr der Weidenmeise und Sumpfmeise. Von äußerlichen Merkmalen wie der Färbung kann das ungeübte Auge sie nur schwer unterscheiden. Beim genauen Betrachten der einzelnen Arten kann man aber bemerken, dass die Trauermeise deutlich größer ist als die Sumpf- und Weidenmeise.
Sie ist nämlich 11 bis 14 Zentimeter groß und besitzt einen für eine Meise relativ kräftigen Schnabel. Im Bereich des Nackens und Scheitels weisen die Männchen eine braun-schwärzliche Färbung auf.
Das Weibchen ist hier in ein etwas helleres Braun geschmückt. Bei beiden ist der Kopf und Halsbereich weißlich und die Oberseite graubraun gefärbt. Die Färbung auf der Unterseite ist dagegen matt weiß mit graubraunen Flanken. Außer dem ist ein großer schwarzer Kehlfleck zu erkennen.
Auch bei dem Gesang gibt es Verwechslungsgefahr. Der Standortlaut der Jungvögel besteht zunächst aus sehr schnell gereihten Einzellauten. Ausgewachsene Trauermeisen geben schnelle und einfache Melodien wieder, die aus nur wenigen Tonabfolgen bestehen.
Der Gesang der Sumpfmeise ist hierbei sehr ähnlich. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist der etwas rauere Klang der Trauermeise.
Wo leben die Trauermeisen?
Die Trauermeise (Poecile lugubris) ist vorrangig in Südosteuropa sowie in einigen Teilen Mittelasiens beheimatet. Ihr geographisches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Länder wie Griechenland, Bulgarien, die Türkei, den Iran, Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Diese Vogelart bevorzugt bergige Waldgebiete, insbesondere Nadelwälder, und ist typischerweise in Höhenlagen anzutreffen. Dort bewohnt sie alte Wälder, die reich an Unterholz und Baumhöhlen sind. Diese natürlichen Strukturen bieten ideale Bedingungen für Nistplätze und die Suche nach Nahrung.
Trauermeisen haben sich gut an ihre spezifischen Lebensräume angepasst und nutzen die dort vorhandenen Ressourcen effektiv. Allerdings können menschliche Einflüsse wie Abholzung und Umweltverschmutzung ihren Lebensraum beeinträchtigen.
Obwohl die Trauermeise derzeit nicht als global gefährdet eingestuft wird, kann sie in bestimmten Gebieten durch solche Veränderungen ihres Lebensraums bedroht sein. Deshalb ist der Schutz ihrer natürlichen Umgebung von großer Bedeutung für den Erhalt dieser Art.
Welche Nahrung nimmt die Trauermeise zu sich und wo findet sie diese?
Die Trauermeise (Poecile lugubris) ist ein Allesfresser, der sich von einer Vielzahl von Nahrungsquellen ernährt, wobei ihre Diät je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit variiert. Hier sind einige Hauptbestandteile ihrer Ernährung und wo sie diese findet:
- Insekten und Spinnen: Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Nahrung besteht aus Insekten und Spinnen. Sie sucht diese kleinen Tiere an Baumstämmen, in der Rinde, unter Blättern und in Spalten. Besonders im Frühling und Sommer, wenn Insekten reichlich vorhanden sind, spielen sie eine wichtige Rolle in ihrer Ernährung.
- Samen und Nüsse: Im Herbst und Winter, wenn Insekten weniger verfügbar sind, verlässt sich die Trauermeise stärker auf Samen und Nüsse. Sie findet diese auf dem Boden, in Büschen oder an Bäumen. Auch Vogelfutterstellen, sofern vorhanden, werden von ihnen genutzt.
- Früchte und Beeren: Gelegentlich ergänzt die Trauermeise ihre Diät mit Früchten und Beeren, die sie in ihrem Lebensraum findet.
Die Trauermeise ist geschickt darin, ihre Nahrung in den verschiedenen Strata ihres Lebensraums, sei es am Boden, in Büschen oder in den Baumkronen, zu suchen. Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Nahrungsquellen anzupassen, hilft ihr, das ganze Jahr über zu überleben, besonders in den bergigen und waldreichen Gebieten, in denen sie lebt.
Fortpflanzung und Brutverhalten der Trauermeise
Die Fortpflanzung und das Brutverhalten der Trauermeise (Poecile lugubris) sind durch einige charakteristische Merkmale gekennzeichnet. Die Brutzeit beginnt üblicherweise in den Monaten April und Mai, während derer sich die Paare bilden, die oft für eine Brutsaison monogam bleiben. Das Männchen umwirbt das Weibchen mit Gesängen und speziellen Balzflügen.
Für den Nestbau wählt das Weibchen vorzugsweise Baumhöhlen oder Nistkästen aus, in denen es ein Nest aus Moos, Federn und anderen weichen Materialien errichtet. Dies dient der Schaffung einer sicheren und komfortablen Umgebung für die Eier und später die Küken. Nach dem Nestbau legt das Weibchen zwischen 5 und 8 weiße, fein gefleckte Eier, die es über einen Zeitraum von etwa 14 bis 15 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit kümmert sich das Männchen um das Futter für das Weibchen.
Nach dem Schlüpfen der Küken sind beide Elternteile mit der Fütterung beschäftigt. Die Jungvögel werden hauptsächlich mit proteinreichen Insekten gefüttert, um ihr Wachstum zu unterstützen. Nach etwa 18 bis 21 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, sind aber in dieser Phase noch nicht vollständig flugfähig und abhängig von der weiteren Fürsorge und Fütterung durch die Eltern, bis sie selbstständig überleben können.
Das Brutverhalten der Trauermeise zeigt ihre Anpassungsfähigkeit an ihre waldreichen und bergigen Lebensräume. Der Erfolg ihrer Fortpflanzung hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit geeigneter Nistplätze und einer ausreichenden Nahrungsversorgung ab.
Steckbrief über die Trauermeise (Poecile lugubris)
Kategorie | Information |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Poecile lugubris |
Deutscher Name | Trauermeise |
Familie | Meisen (Paridae) |
Größe | Ca. 11,5 cm |
Gewicht | Ca. 10-12 g |
Lebenserwartung | Bis zu 2-3 Jahre in der Wildnis |
Verbreitung | Südosteuropa bis Mittelasien |
Lebensraum | Bergwälder und Waldgebiete, bevorzugt Nadelwälder |
Nahrung | Insekten, Spinnen, Samen, Nüsse |
Brutzeit | April bis Mai |
Nest | Meist in Baumhöhlen oder Nistkästen |
Eieranzahl | 5-8 Eier |
Brutdauer | Etwa 14-15 Tage |
Besonderheiten | Markante schwarze Kappe, dunkleres Gefieder als andere Meisenarten |
Gefährdungsstatus | Derzeit nicht gefährdet, aber Lebensraumverlust ist ein Risikofaktor |